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Enkeltrick: Die fiese Masche am Telefon


Frau mit einer handvoll Geschenke

Telefonbetrug ist weit verbreitet und nimmt hauptsächlich ältere Menschen ins Visier. Ob Enkeltrick, Schockanruf oder Ausgabe als Polizei: Die Täter erschleichen sich das Vertrauen der Opfer und berauben sie um ihr Geld, ihren Schmuck oder weitere Wertgegenstände. Doch wie läuft der Betrug ab und wie kann ich meine Eltern schützen?

 

Wie funktioniert der Telefonbetrug?

Es beginnt immer mit einem Anruf. Am anderen Ende meldet sich ein naher Verwandter oder eine Verwandte in Tränen aufgelöst, weil gerade etwas Schlimmes passiert sei. Danach wird man häufig von der einen Person zur anderen weiterverbunden und die Inszenierung beginnt. Die Banden gehen dabei raffiniert vor und nutzen geschickt die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft der Opfer aus. Damit verbunden ist immer ein immenser Zeitdruck, mit dem alles über die Bühne gehen muss. Je länger das Telefonat geht, desto mehr werden die Eltern unter Druck gesetzt.

 

Das sind bekannte Geschichten, die für die Betrüger und Betrügerinnen immer wieder erfolgreich sind:

 

Der angebliche Unfall: Der angebliche Enkel ruft an und behauptet, in einen Verkehrsunfall verwickelt worden zu sein. Er benötigt dringend Geld für die Reparatur es Fahrzeugs oder für medizinische Behandlungen.

 

Die vermeintliche Festnahme: Der Täter gibt sich als Enkel aus und behauptet, wegen eines Unfalls oder eines anderen Vorfalls festgenommen worden zu sein. Nun sei eine Kaution fällig, damit er nicht ins Gefängnis müsse. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet und sende einen Kurier vorbei, der den vereinbarten hohen Geldbetrag abholt.

 

Das mysteriöse Notizbuch: Die Polizei ruft an und gibt vor, dass in der Nachbarschaft diverse Einbrüche stattgefunden haben. Auf der Flucht hätten die Diebe ein Notizbuch mit sensiblen Daten verloren. Es wird den Betroffenen vorgegaukelt, dass sie als nächstes auf der Liste stehen und zur Sicherheit alle Wertgegenstände der Polizei übergeben sollen. Die Polizei werde in Zivilkleidung vorbeikommen und alles zur Sicherheit mitnehmen.

 

Die korrupte Bankberaterin: Die Polizei ruft an und erbittet um Mithilfe bei der Aufklärung in einem Straffall. Und zwar geht es um die Hausbank, wo angeblich Mitarbeitende unter Verdacht stehen. Die angerufene Person wird dazu aufgefordert, bei der Bank einen höheren Geldbetrag abzuheben und sich dabei präzise an die Handlungsaufforderungen zu halten. Zuhause angekommen soll der Geldbetrag dann der Polizei übergeben werden, um Fingerabdrücke der vermeintlich kriminellen Bankmitarbeiterin sicherzustellen.


«Damit’s bei Ihnen klingelt, wenn der falsche Polizist anruft.» Kantonspolizei Zürich 

Wie kann man sich schützen?

Die Kantonspolizei St. Gallen ruft auf ihrer Webseite in Erinnerung:

  • Die Polizei oder andere offizielle Behörden werden niemals Geld oder Wertgegenstände von Ihnen verlangen.

  • Übergeben Sie Ihre Habseligkeiten unter keinen Umständen an Personen, die Sie nicht kennen.

  • Deponieren Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an vorgängig vereinbarten Orten.

  • Beenden Sie ein Telefonat sofort, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt.

  • Sichern Sie sich bei Unsicherheit jederzeit via Notrufnummer 117 bei der Polizei ab. Lassen Sie sich dabei niemals weiterverbinden und stellen Sie selbst eine neue Telefonverbindung zur Polizei her.


Die Kantonspolizei Zürich hat ein umfassendes Dossier zum Thema Telefonbetrug zusammengestellt. Ein einfacher Tipp ist beispielsweise, den Vornamen im Telefonbuch nicht mehr auszuschreiben: aus Wendolin Müller wird W. Müller und man anonymisiert so seine Identität. Banden suchen gezielt nach älteren Vornamen, hinter denen sie ältere Personen vermuten.



 

Der Spickzettel für Ihre Eltern gegen Telefonbetrug



Helfen Sie Ihren Eltern, sich vor Telefonbetrug und Schockanrufen zu schützen. Mit diesem einfachen Spickzettel haben Ihre Eltern das Wichtigste immer im Blickfeld

 

  1. PDF herunterladen

  2. Ausdrucken, persönliche Telefonnummer eintragen

  3. Beim Telefon Ihrer Eltern platzieren


Generation2_Reminder_Elterntrickbetrug
.pdf
Download PDF • 73KB

 

älteres Paar auf einer Parkbank mit Tablet

Bonus Tipp: Die Enkeltrick-Betrüger

Während einer einjährigen Recherche ist der Journalist und Comedian Cedric Schild tief in die Strukturen krimineller Clans eingedrungen, indem er sich am Telefon als ältere Person und vermeintliches Opfer ausgab. Die dabei gesammelten mehr als 1200 Minuten Gesprächsaufzeichnungen geben einen einzigartigen Einblick in die Tricks der Betrüger und liefern somit wertvolle Aufklärungsarbeit. In Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden wurden die Täter sogar vor laufenden Kameras festgenommen.

Es gibt viel zu lernen im 80-minütigen Film. Schauen Sie ihn an und sprechen Sie mit Ihren Eltern darüber. Der Film wurde unter anderem unterstützt von der ProSenectute. Foto: https://www.enkeltrickbetrueger.ch/


 

Ihre Eltern sind Opfer geworden. Was nun?

117

Melden Sie sich bei der Polizei

 

0848 00 13 13

Hotline «Nationales Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt» - hier wird Opfern kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym geholfen.



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